11 / Susanne Wetzel, Jan Koberstein

Holzobjekt „Fingerspiel“ Jan Koberstein und Filzfigur „Ziege“ Susanne Wenzel

„Die Ziege hat sich entschlossen im Rohzustand, im Objekthaften zu verweilen. Würde sie – die Ziege – fertig sein und aus ihren möglichen,  granatsteinblinkernden Augen gucken, wäre es schwer, das „Fingerspiel“ aus schönem Holz mit all diesen feinen Ideen, nicht aus der Sicht der Ziege zu betrachten. Das Holzobjekt wäre ihr Haus, ein Brunnen, ein Gegenüber, ein Wald, ein Gedanke – ihre Kulisse.
Sie würde mit ihren – ich_hab_es_schon_ gesagt – granatsteinblinkenden Augen – zur Handelnden, obwohl sie, genau wie „Fingerspiel“ in Wirklichkeit nichts mehr als ein Objekt ist. Das würde dem „Fingerspiel“ das eben kein Spiel ist, sondern aus Erfahrung und Experiment, Verständnis, Einverständnis und Eigenwilligkeit entstanden ist, keinen Gefallen tun. Ich finde es interessant, das gemeinsam mit Jan entdeckt zu haben.


Ich – Susanne – glaube nicht an die Resonanz der Dinge. Ohne Betrachter*in sind sie vielleicht ausgestattet mit möglichen Leben, aber eigentlich leer.“ „Sie, die Rohziege, kann sehr reflektiert und großzügig sein, liebes Publikum, aber: Jede Rampensau ist nur so groß, wie das Holz, das hinter ihr steht. Ich, das Abstrakte , möchte unbedingt als Subjekt ernst genommen werden.“