26 / Uli Strempel, Sybille Hohmann

Sardiniere von Sybille Homann, Dose, eingeschliffener Glasdeckel, Herstellung seit 2006

„Die Dosen waren ursprünglich eine „Protestaktion“ – ich sollte in einer Ausstellung meine Sachen alle in Vitrinen/ Möbeln des Museums unterbringen. Das fand ich so furchtbar bieder und langweilig, dass ich etwas ins Museum schummeln wollte, was meine Präsentation etwas aufpeppt. So entstanden die „Sardiniere“. Da die Dosen verdeckelt sein mussten, damit sie den Falz erhalten, auf dem der Glasdeckel gehalten wird, habe ich anfangs mehrere Menschen zum Sardinen essen angehalten. Bis ein Hamburger Kaufmann, der mit Sardinen handelte, mir erzählte, dass es verdeckelte Dosen ohne Inhalt auf den großen Foodmessen gibt… Die Glasdeckel schleife ich von Hand passend zu, der Ringpull wird mit einem Niet in einem vorgebohrten Loch verklebt. Für mich ist die Sardiniere noch immer ein schönes Döschen zur Aufbewahrung. „

The hatter’s everyday object von Uli Strempel, Brosche, Keramische Gießmasse, Silber, Herstellung seit 2014.

Was dem verrückten Hutmacher sein Alltagsgegenstand ist, hat für den diesseitigen Betrachter die Anmutung eines kuriosen Apparate-Wolpertinger mit rätselhafter Funktion. Fragmente aus dem täglichen Leben setzen sich collageartig zu neuen Gegenständen zusammen. Das kleinformatige künstlerische Objekt begleitet, am Körper getragen als Schmuckstück, unseren Alltag.(…als künstlerischer Alltagsgegenstand, oder alltäglicher Kunstgegenstand…). Es bleibt der Phantasie überlassen, welche Funktion dieser Gegenstand übernimmt. Ob sich ein Bezug zur Realität herstellen läßt? Ob, wie, wann und wo das kleine Gerät in Aktion tritt,….oder doch eher einem Impuls im Reich hinter den Spiegeln folgt? In Sybilles Sardinieren haben meine HEOs die perfekte Behausung gefunden!